Montag, 5. Februar 2018

Heilige und Lieblingsorte

31.10. - 5.11.2017

Ich wusste nicht, dass es Orte gibt, die ich nicht mit Worten beschreiben kann - vielleicht sind es auch spezielle Gefühle oder Emotionen, die an diesen Orten in mir hervor gerufen werden - auf jeden Fall habe ich in dieser Woche etwas wirklich unbeschreibliches erlebt.



Aber erstmal was sonst noch so passiert ist:

Die meisten Menschen kennen den 31. Oktober als Halloween-Tag. Dieses Jahr hatte ich endlich mal wieder die Zeit einen richtige Kürbis auszuhöhlen und zum Leben zu erwecken ;-)
Für Dienstagabend waren Christina, Therese (unsere gleichaltrige Nachbarin) und ich von den Schwestern aus Romajay zur Allerheiligenfeier in ihr Konvent eingeladen. So machten wir uns zu dritt in der Abenddämmerung auf den Weg durch das Tal auf den nächsten Hügel, wo die Schwestern wohnen. Für Threse war es das erste Mal, mit den Schwestern in ihrer Kapelle zu beten, und wir alle drei haben die Feier mit Kerzenlicht, Besinnungszeit und jede Menger Geschichten von Heiligen geliebt.


Duden Definition: Heilige*r
  1. (katholische Kirche) Person, die ihr Leben für den Glauben hingegeben oder die christlichen Tugenden heroisch gelebt hat und deshalb von den Gläubigen verehrt und um Fürbitte bei Gott angerufen werden darf
  2. (umgangssprachlich) sehr fromme, tugendhafte Person
(nach https://www.duden.de/rechtschreibung/Heilige)


Manche Menschen, auch Christen, ich zähle mich selbst dazu, fällt es schwer die Art zu verstehen, wie man "zu Heiligen betet". Meinen Gedanken nach, werden diese ganz besonderen Menschen, ebenso wie zum Beispiel auch Maria, die Mutter von Jesus, im Gebet als Wege zu Gott gesehen. Ich selbst finde die Geschichten von Heiligen super spannend und sehen viele von ihnen als Vorbild für ein gutes Leben an. Oft werden Werte und Handlungen geschildert, die mir helfen zu verstehen, was für mich ein christliches Leben bedeutet.
Nach dem ruhigen und entspannten Abend brachten die Schwestern uns in der Dunkelheit mit dem Auto nach Hause.

Ein stolzer Hahn vor unsrer Tür

In den nächsten Tagen besuchte ich Till und Ben, die beiden Freiwilligen, die ich Shisong wohnen, zum ersten Mal. Es gab leckeren, "echten" Kaffee (keinen Instantkaffee) und wir haben viel erzählt und gelacht. Als Stressausgleich nach der Arbeit im Waisenhaus wurde diese Aktion während der nächsten Wochen immer mal wieder wiederholt.

Am Donnerstagabend starteten wir mit Therese gemeinsam eine neue Kochaktion: Karottenkuchen war geplant - der am Ende auch super geschmeckt hat :-) Wie man Karotten (Gemüse!!!) in einem süßen Kuchen verarbeiten kann, war allerdings für unsere kamerunischen Nachbarn ein Rätsel...

Karottenkuchen ...mmmh...lecker
Außerdem lernten wir spontan die Zubereitung von Garden Eggs (sehen wie winzige Kürbisse aus) kennen. Ich hatte das Gemüse vor einigen Tagen auf dem Markt gekauft und für Chinese Apples (eine Frucht, die vor allem nach Wasser schmeckt - ich mag's aber) gehalten. Der Verkäufer hatte mich entweder nicht verstanden, oder einfach seinen Spaß gehabt, als er mir stattdessen die Garden Eggs verkauft hat. Auf jeden Fall haben sie zuhause ganz komisch und anders geschmeckt und ich dachte schon, sie seien in der kurzen Zeit schlecht geworden. Schließlich zeigte und aber Therese wie man aus den Minikürbissen eine super leckere Soße zubereitet, die wir mit Reis genießen kontnen.

Und die Spätzle...
Ein Tag später trafen wir Felix, Chantal, Till und Ben zufällig in Mbve auf dem Markt und beschlossen noch "kurz" gemeinsam zu Felix und Chantal zu gehen. Als es "kurz"e Zeit später aber plötzlich dunkel wurden, ware wir uns alle einig, dass keiner von uns in der Dunkelheit nach Hause gehen sollte. Und so übernachteten wir spontan erneut bei den beiden in ihrer großen Wohnung.
Am Samstagmorgen mussten Christina und Ich allerdings früh aufstehen und verschwinden, da wir uns mit Flora bei uns zuhause zum Spätzle machen verabredet hatten.
Jede Menge Arbeit war das, aber am Ende haben wir alle drei das Essen sehr genossen.







Am Sonntag habe ich dann schließlich meine beiden Lieblings(natur)orte der Welt (bisher) kennengelernt. Morgens früh wollten wir uns mit Till, Ben, Felix und Chantal in Shisong mit einem Greencare Mitarbeiter von Till und Ben treffen. Nachdem wir einer möglicherweise gefährlichen Kuh auf unserem Weg nach Shisong ausweichen mussten, und somit zu spät kamen, ging es dann föhlich und gutgelaunt los.
Danger, der es als seine Mission ansieht, jungen Menschen die Natur um Kumbo herum ans Herz zu legen und jedwelige Verwendung der auffindbaren Pflanzen zu erklären weiß, führte uns durch die wunderhübsche Grasland-Landschaft zu einer Höhle mit einem Wasserfall. Danger konnte wirklich alle unsere Fragen zur Natur hier beantworten, und wenn er sich bei einer Sachen doch mal nicht ganz sicher war, sagte er einfach "old people know" (= die Alten Menschen wissen das), dem wir schließlich auch nichts mehr entgegenzusetzen hatten :-).

Auf dem Weg zum Wasserfall lernten wir, wie man aus bestimmten Kakteenähnlichen Pflanzen Seile herstellt, das man daraus Fußbälle bauen kann, was man essen kann, welche man lieber nicht berührt (wir haben's hautnah erlebt), wie man Wunden desinfiziert, wie der hierbekannte Palmwein hergestellt wird, welche Pflanzen man als Regenschirm benutzen kann, und so weiter... es war super spannend, und am Ende wartete ein Stück Paradies auf uns.

Klimazone: Grasland

Gemeinsame Picknickpause auf dem Hinweg



Fast geschafft...
Ein (für mich) riesiger Wasserfall 














Und ich konnte einfach DA SEIN













Ich wollte schon immer mal
 in einem Wasserfall duschen :D
-okay, das Wasser war stärker als gedacht.

























Und auf dem Rückweg ging es dann über einen Hügel, von dem aus man so weit blicken konnte. Es sah für mich aus, wie ich mir die Wüste vorstelle, nur irgendwie grün. Dieser Ort ist so verzaubert wunderschön, dass wir in der ganzen Gruppe irgendwie kein Wort gefunden haben, um gebührend zu beschreiben, wie es sich anfühlt, dort zu stehen.
Beide Orte habe mich später noch mit Papa besucht, als er zu Besuch nah Kumbo kam.


Verzaubert?










Ja.














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In the beginning of the week, Christina, Therese and I were invited to Romajay to celebrate All Saints with them together on Tuesday evening. In the next days, I visited Till and Ben, the two volunteers living in Shisong, to have a really good coffee in their place and to talk about work and the world in general. On Thursday, we baked a carrot cake with Therese and learned how to prepare garden eggs - it was so delicious. From Friday to Saturday we slept at Felix and Chantal's place and enjoyed the evening with all of our German friends. But we had to leave early in the morning because we wanted to meet Flora to make "Käsespätzle" an especially German/Austrian dish. On Sunday, we discovered the - for me - two most beautiful (nature)places in the world (until now). We went to a big cave and a waterfall and finally, we had a break on a mountain's top where we could see over the whole grassland environment. It was so unbelievably beautiful that we did not really find a word to describe the feeling of standing there and just looking around us.




















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