Mittwoch, 7. Februar 2018

"We have to discuss!"

13. - 19.11.2017

Schon zu Beginn der Woche wurden wir von den Schwestern aus Romajay zu einem Wochenend-Ausflug eingeladen, auf den wir uns die ganze Woche über freuen konnten. Doch auch noch etwas anderes prägte diese Woche für mich stark: Das Ende meiner Arbeitszeit im Waisenhaus.

Drei Monate hatte ich mit den Kindern und Caretakerinnen dort gearbeitet, einen großen Teil meiner Tage in Shisong verbracht und wirklich ein Stück meines Herzens dagelassen. Klar, es war nicht immer einfach. Wie bereits erwähnt hatte ich massive Probleme mit den pädagogischen Umgangsweisen vor Ort und auch die Einordnung und Platzfindung in der Hierarchie im Zusammenhang mit meinem Lehrerinnen-Dasein war nicht ganz leicht für mich. Trotzdem war ich am Ende meiner Zeit dort in einer richtig wehmütigen Stimmung. Die Kinder und Caretakerinnen sind meine Freunde geworden - alle auf unterschiedliche Weise. Ich fühle mich bis heute, einige Monate nach meiner Arbeitszeit im Waisenhaus dort super wohl und zuhause. Ich weiß, ich bin willkommen, egal wann ich in der Tür stehe.
So verging die letzte Arbeitswoche (mit viel Unterrichtsstress) und ich genoss alles noch einmal so gut es ging. Am Donnerstag bat ich Ivolyn, die schon verzweifelt dem Unterrichtsende am Freitag entgegenblickte, mir nun auch noch etws Neues beizubringen...
Ziemlich praktisch... :-)
Schon seit meiner Ankunft hier, war es für mich ein Rätsel, wie die (vor allem) Frauen ihre Babys mit einem Tuch auf dem Rückengebunden tragen können - und zwar das meistens sogar ohne einen richtigen Knoten. Meiner physikalischen Abschätzung nach wäre das auf der Erde eigentlich nicht realisierbar - aber irgendwie musste es ja doch funktionieren.
Und so hatte ich schließlich Kali, ein schon etwas älteres Mädchen (2 Jahre alt) auf dem Rücken. Kali wusste genau, wie das funktioniert und konnte sich festhalten, als es ihr zu unsicher wurde. Und sie genoss es ge"babag"t (Pidgin English: to babag a child) zu werden.
Am Freitag wollte ich etwas länger im Waisenhaus bleiben, um wenigstens einmal auch den Nachmittag der Kinder mitzuerleben. Nachdem die Kids am Nachmittag ausgeschlafen hatten, gab es Keckse und Obst für alle und es wurde einfach frei gespielt. Ich half mit die Kleider zusammenzulegen, die Windeln zu falten, die Kinder zu wickeln, und durfte die Babys halten. Es wurde später und später und eigentlich musste ich dringend nach Hause, weil es bald schon dunkel geworden wäre.
Doch dann fing es draußen ganz füchterlich an zu hageln - das erste Mal in der Trockenzeit, die seit Ende September nur sehr spärlich Regen abgibt. Mir wurde vorgeschlagen im Waisenhaus zu übernachten, und das hätte ich vielleicht auch gemacht. Allerdings wartete zuhause Christina auf mich und wir hatten uns etwas besonderes für den Abend vorgenommen um unser 4 monatiges Kamerun-Jubiläum zu feiern. Als es dann nur noch leicht regnete, verkündete ich den Kindern, dass ich jetzt nach Hause gehen müsste. Und plötzlich stellte sich ein kleiner 5jähriger Junge vor mich und meinte "Eli, we have to discuss! The rain will hit you outside. You don't have a good jacket!" (= Eli, wir müssen reden! Draußen wirst du ganz nass vom Regen. Deine Jacke ist nicht so gut dafür!) Das war so unglaublich süß und ich habe dann tatsächlich ein bisschen mit dem Kind diskutiert und ihm erklärt, dass meine Jacke genug sei, und ich wenn ich das nächste Mal zu Besuch käme, berichten würde wie es war.
Zuhause feierten wir unseren Abend (oder eher unsere wunderschöne Zeit hier) mit besonderem Essen, Schokolade und einem Film.

Dann kam das nächste Abenteuer: der Ausflug mit den Schwestern.
Folgendes Gespräch spielte sich am Wochenende beim Rucksackpacken für den Ausflug bei uns zuhause ab:

Eli: Brauchen wir Sonnencreme? Mückenspray?
Ich: Neee, wir gehen doch nur mit den Sistern wandern, ich glaube nicht, dass das jetzt die krasse Wanderung wird, die tragen doch auch mit Sicherheit die ganze Zeit ihren Habit und so...
Eli: Und was für Schuhe?
Ich: Also ich trag einfach meine normalen, wir laufen bestimmt eh nur auf normaler Straße.

Hier kommt die Wahrheit...

So sehen also unsere Wanderwege heute aus... :D

Hier kennen wir uns doch schon aus...

Adventskranz-Bastel-Vorbereitungen
Jaa! Hier waren wir in unserer ersten Woche mit dem spanischen Freiwilligen Victor.
Diese Höhle ist sozusagen unsere Endstation der Wanderung - gleich neben unserem Haus,












































Ja, der Habit (das Gewand der Schwestern) war dabei. Und ja, der Rosnekranz, der Schleier und das Gebetsbuch auch...

Aber NEIN, auf normalen Straßen blieben wird nicht.
Die Sisters aus Romajay sind die abenteuerlustigesten und lebensfrohsten Schwestern, die ich bisher irgendwo auf der Welt getroffen habe - sie sind einfach cool :-) und es macht immer Freude mit ihnen etwas zu unternehmen oder gemeinsam mit ihnen Gottesdienst zu feiern.
Zuvor besuchten wir gemeinsam das Minor Seminary SAMS (eine Schule für Jungs, die eventuell mal Priester werden möchten). Dort trafen wir auch Yvoline, die frühere Reversefreiwillige, mit ihrem Kind. Sie war zu der Zeit Schulkrankenschwester und Lehrerin in der Schule.Direkt neben zwei Kühen auf der Wiese haben wir unsere Pausenbrote verspeist und die Mittagsandacht mitten in der Natur geahlten. Irgendwann sind die Kühe dann agressiv geworden, aber zum Glück war für alle der Fluchtweg frei.
Ich liiiebe dieses Obst - ist nicht nur optisch perfekt 
Im Folgenden kam die Frage auf, ob weiterhin der "normale Weg" gegangen werden solle, oder ob man kreativ werden wolle und den Weg durch ein bewachsenes Tal wählen würde. Schließlich teilte sich die Gruppe (Verletzungen geschuldet): 2 Schwestern gingen weiter auf dem normalen Weg, während 8 Schwestern und wir anfingen uns durch den Urwald zu schlagen. Sonnencreme und Mückenspray haben wir kurz vermisst an diesem Tag - aber bald waren wir so konzentriert und abgelenkt, dass auch das immer mehr zur Nebensächlichkeit wurde.
Müde und glücklich kamen wir schließlich nach Hause, wo bald schon Till und Ben vor unserer Tür standen.
Therese hatte angeboten gemeinsam mit uns Pumpkin leaves und Fufu in ihrer Feuerküche zu kochen - mein kamerunisches Lieblingsessen übrigens :-) 
Und so übernachteten die Jungs erneut bei uns und wir hatten einen netten Abend zusammen mit Therese. 

(Adventskaldendertipp: NICHT B ... das versteht ihr, wenn ihr die nächsten Posts gelesen habt)
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Der erste Joghurt nach einer Ewigkeit...
This week was my last week in the orphanage and it was not easy at all to say goodbye to the children and the caretakers. I really left  part of my heart with these people and I wish so much to stay in contact with them and see them from time to time. In the end of the week I learned how to carry a child on my bag. It was not easy no leave tht orphanage on Friday because a small, small boy wanted to discuss with me about the heavy hail outside. Finally, I got home safely and with beautiful memories in my mind.
On the weekend we prepared for trip with the Romajay sisters. They invited us to join them on their visit of the minor seminary SAMS and a walk through the environment. We did not expect that we would find ourselves standing on a cut tree to cross a river. Well, the Romajay sisters are adventourous and in the end of the day, when we sat together in our neighbours kitchen with Till and Ben to cook Fufu and Pumpkin leaves, Christina and I were really tired and of course, very happy :-).

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