Seltsamer Titel? Tja, dann lasst es mich erklären... :-)
Mein Arbeitsplatz im Family Life Office - es wurde gerade alles renoviert |
Unsere dritte Arbeitswoche verging und während ich nun langsam immer mehr Treffen der einzelnen Projektgruppen im Family Life Office miterleben konnte, hatte Christina nicht wirklich viel im Krankenhaus zu tun. Abends berieten wir beide uns über dies, und eine erschreckende Erkenntnis kam auf: Die Menschen sparen ihr Geld für Weihnachten und gehen deshalb gerade kaum zum Arzt. Um hier im Krankenhaus behandelt oder operiert zu werden muss man einen gewissen Betrag an Geld zahlen. Wenn man diesen nicht aufbringen kann, muss ein weiteres Familienmitglied zum Beispiel im Krankenhaus die Schulden abarbeiten, bevor der genesene Patient entlassen wird. Zusätzlich muss die Familie eines Patienten für die ganze Versorgung aufkommen - das bedeutet zweimal täglich Essen bringen, Wäsche waschen, oft Medikamente abholen, und so weiter. Eine Freundin von uns, die schlimme Zahnschmerzen hatte, erwiederte auch auf unsere Frage, warum sie nicht ins Krnakenhaus ginge, dass sie das Geld sparen müsste. Nicht nur für Weihnachten - denn viele Familien sind auch generell hier zur Zeit finanziell nicht sehr stabil aufgestellt (vor allem der Krise geschuldet) - aber alles was nicht UNBEDINGT jetzt behandelt werden muss, schiebt man dann nun mal auf, bis das Weihnachtsfest finanziert ist.
Graduierungsfeier in der Kathedrale |
Unter der Woche war das ganze Office in der Kathedrale zur Graduation Ceremony einer Mitarbeiterin. Sie hatte einen circa zweijährigen Kurs zur Weiterbildung im christlichen Glauben belegt.
Innenhof vom Officegebäude |
Als wir schließlich hineingelassen wurden, habe ich mein Mash (=Kunsthaar, dass man hier zum Haareverlängern benutzt - außerdem werden die Zöpfe davon dicker und halten unten besser zusammen) abgegeben und wir konnten uns ersteinmal entspannen. Die Mädels, die in dem Salon arbeiten, haben das Mash zum pflechten vorbereitet. Jedes Haar wurde einzeln verlesen, sortiert und in Stapel zurecht gelegt. Ich hatte mir zwei verschiedene Haarfarben ausgesucht und vor allem - das wurde mir aber vorher von der Hairdresserin geraten - hatte ich ganze drei Packungen Mash besorgt... was das schließlich bedeuten würde, war mir damals noch nicht klar.
Ganze 6 Stunden habe ich anschließend auf dem Stuhl dort gesessen während im Durchschnitt 7 Leute (manche kamen nur zufällig dazu, weil sie selbst etwas im Salon erledigen wollten) gleichzeitig an meinen Haaren rumgeflochten und gedreht haben. Ich hatte nicht erwartet, dass es sooo lange dauern würde und ich war richtig froh, dass Aylin da war und wir uns immer wieder unterhalten konnten. Als schließlich alle drei Packungen Mash verarbeitet waren, hatten meine Haare gewiss mindestens das doppelte Gewicht von dem, was ich gewohnt war. Ich hatte schon mein Leben lang viele, dicke Haare, aber das war nichts im Vergleich zu allem was ich diesbezüglich bisher erlebt hatte. Die Zöpfe (gedreht und nur oben angepflochten - damit es nicht ganz so lange dauern würde) wurden dann mit heißem Wasser gewaschen... was sie natürlich nochmal schwerer erscheinen ließ. Damit ich mich nicht so viel mit ihnen rumschlagen müsse, band die Hairdresserin mir alle Zöpfe zu einem großen Zopf zusammen. Den würde ich schon bald wieder aufmachen, da das ungewohnte Gewicht mir am Anfang echt Kopfschmerzen bereitet hatte.. wurde aber sehr bald besser. Morgens muss man sich nie die Haare kämmen, sondern höchstens mal sortieren, und da sich in den Zöpfen nicht so viel Staub und Dreck sammelt und die Kopfhaut auch nicht so schnell fettet, reicht es, wenn man sich die Haare erst nach etwa 2 Wochen ordentlich wäscht. Dazwischen muss man immer wieder eine fettende Creme auf die Kopfhaut reiben, damit sie nicht juckt und zu trocken wird. Auch wenn diese Art von Frisur nicht ganz so entspannt ist, wie ich es erhofft hatte (viel Pflege ist notwenidg) - wenn man es nicht gewohnt ist - ich habe auf jeden Fall vor mir die Haare noch häufiger pflechten zu lassen :-)
...nachher |
vorher... |
Am Wochenende ging es dann in ein weiteres Stadium unserer Weihnachtsbäckerei: Flora kam zu Besuch und wir wollten ihr zeigen, wie man Plätzchen backt. Die wurden im Anschluss dann sogar mit roter Zuckergussfarbe (alles natürlich hergestellt natürlich :-) verziert. Flora war begeistert von den leckeren Plätzchen und wir haben ihr einige Plätzchenformen geschenkt, damit sie auch Zuhause mit ihren Kindern in die Industrie einsteigen kann.
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This week was my third week of work in the Family Life Office. We attendet a graduation ceremony in the Cathedral of one worker who finished her Meryvale course. On Friday I went to Mbve to ask some poeple to plait my hair. Even if it was so, so heavy, I am really looking forward to try it again.
On the weekend we continued in our baking industry with Flora, we also coloured our Plätzchen with red Chico-icing sugar. We gave some Plätzchen-forms to Flora that she might start to bake with her children at home as well. Unfortunately, we also had to sayour final goodbye to Lisann and Annika (at least for our time here in Cameroon). There were a lot of friends coming to see them, and we did not want to disturb for a long time. I am really sure, that we will see agin in Germany, and even now, I am looking froeward to it :-)
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