Dienstag, 20. Februar 2018

Merry Christmas

25.12.2017

Dies ist sozusagen ein Brief aus der Vergangenheit


Hallo alle zusammen,
diesen Blogpost werde ich noch eine Weile aufheben, bis ich ihn veröffentliche - allerdings merke ich, dass sich die Eindrücke besser frisch festhalten lassen.

Also erst einmal: euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest, tolle Feiertage mit vielen neuen und alten Geschichten, vertrauten Liedern und guten Freunden/Familienmitgliedern.
Merry X-mas to all of you!

Die Vorweihnachtliche Planung war Dank des väterlichen Besuchs, den ich für den Rest dieses Dezembers genießen kann, ziemlich spontan, aber dadurch auch kreativ und relativ unkompliziert. Nachdem die restlichen Weihnachtspäckchen, die Papa aus Deutschland mit eingeflogen hat, an ihre Besitzer verteilt wurden, gab es dann einen großen Einkauf - natürlich freuen wir uns schon seit Monaten auf unser Weihnachtsessen.

Am 24. Dezember waren wir morgens früh um 7:00 Uhr schon bei Flora in Melim zu einem Gottesdienst eingeladen. Die Messe war eine Thanksgiving-mass der Familie - ein Dank, für 4 glücklich Jahre Ehe, sowie für ein gutes und gesundes Jahr 2017. Nach dem Gottesdienst (in dem es übrigens unglaublich gute, live gespielte Musik gab) waren wir noch von Flora’s Familie zum Essen eingeladen. Papa und ich haben ein (für uns beide) neues Gericht versucht, bei dem man einen Cocojam-Brei (sowas ähnliches wie Süßkartoffelbrei) mit dem Finger abnimmt und mit einer würzigen Soße zusammen genießt. So ein neues Essen war für mich wieder ungewohnt, aber trotzdem super interessant. Die beiden Kuchen, die wir mitgebracht hatten, konnten wir teilweise gar nicht mehr probieren, weil sie plötzlich nur noch durch minimale Krümelreste nachzuweisen waren. Flora hatte auch die Plätzchen, die wir ihr vor einigen Wochen gezeigt hatten, bereits zwei mal ausprobiert und uns ein paar zum probieren gegeben :-)
Floras Mann, Didimus, und ein Freund von ihm wollten noch ein Huhn für den Mittag zubereiten.
Und so wurde ich zum ersten Mal Zeugin einer kompletten Huhnzubereitung - von vorne bis hinten. Für mich, als teilzeit-Vegetarierin war das nicht ganz so einfach, aber trotzdem interessant. Hier in Kürze die Schritte der Zubereitung:

Huhn aus dem Käfig holen (lebendig natürlich)
platzieren und festhalten
dem Huhn die Kehle durchschneiden und warten, bis es tot ist.
ausbluten lassen und kurz in kochendes Wasser, um besser damit handhaben zu können
Federn rupfen und das Huhn zerschneiden (Flügel, Schenkel, Hals mit Kopf, Rumpf)
braten auf einem Feuer mit Salz und Maggi würzen

So hatte ich ein Stück des eben noch lebendigen Huhns circa anderthalb Stunden später im Mund. Sehr ungewohnt für mich…
Also, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das eigens schlachten vermeiden würde, solange es nicht zum überleben notwendig ist. Trotzdem finde ich es echt wichtig, dass jeder Mensch, der gerne Fleisch ist, weiß wie ein Tier zubereitet wird und somit auch eine gewisse Ehrfurcht vor dem Leben und der Nahrung bekommt. Es war wirklich eine gute Erfahrung, finde ich.

Nach der Feier bei Flora, vielen interessanten Gesprächen und der Huhnzubereitung, ging es dann zu uns nach Hause. Und dort fing unsere Weihnachtsvorbereitung an. Zu erst wurde das letzte Adventskalendertürchen mit den Kids aus der Nachbarschaft geöffnet, und dann ging es ans Obst schneiden, Gemüse schnippeln, Brot backen und … Ofenkäse zubereiten. Ja, ihr habt richtig gelesen… es gab bei uns an Weihnachten OFENKÄSE!!! :D :D :D - der erste richtige Käse (außer auf einer Pizza) seit 5 Monaten. Zusammen mit Couscoussalat, selbstgebackenem Dinkelbrot und Obstspießen zum Nachtisch haben wir dann im Wohnzimmer den superleckeren Käse verspeist.
An dieser Stelle ein riesiger Dank an unsere Eltern: IHR SEID DIE BESTEN! :-)
Unsere eigene kleine Weihnachtsfeier mit Adventskranz, Weihnachtsevangelium und Liedern (und natürlich jede Menge Plätzchen) an diesem Abend war wirklich wunderbar. Sehr anders als jemals zuvor, aber trotzdem war auch hier in Kumbo irgendwie wirklich Weihnachten - und das haben wir alle gespürt.
Merry Christmas, Frohe Weihnacht, ...
Am Abend sind wir dann in die Christmette aufgebrochen - der zweite Gottesdienst an diesem Tag, dieses Mal in der neuen Kirche in Bamki-kay. Auch das war schön, es wurde viel gesungen und getanzt - nur die Predigt war leider schwer zu verstehen…und vielleicht war ich auch einfach ein bisschen zu müde :-/ Als wir uns nach dem Gottesdienst noch die Krippe anschauen wollten, wurden wir von einem Haufen Menschen überrascht, die aus den Bänken gemeinsam zur Krippe tanzten und um den aufgebauten kleinen Stall, ein richtiges Fest feierten - mit Gesang und Bewegung und Lachen und Umarmungen. Das war eine richtig schöne Weihnachtssituation.
Supermüde genossen wir dann die heilige Nacht und haben uns über ein paar Familiengeschenke und Grüße von Zuhause gefreut.


Am nächsten Morgen ging es dann wieder früh los in die Kirche - dieses Mal in die Kathedrale. Hier feiert man Weihnachten erst so „richtig“ am 25. Dezember, deshalb ging heute die Feiertage so richtig los. Auch dieser Gottesdienst war schön - bis auf ein nerviges Weihnachtslieder-Gepiepse von einem Automaten oben auf der Empore. Aber auch das hörte irgendwann auf und die Accapella-Stellen des Chores (Technikproblemen geschuldet) waren für uns sogar noch schöner, als die eingeübte Version mit Playback.
Nach der Kirche wurden wir noch vom Bischof persönlich zu einer Diözesanen Weihnachtsfeier eingeladen, die nächste Woche stattfinden soll. Und dann ging es hoch ins Haus.

Das war unser Plätzchenvorrat VOR Weihnachten :-)
Der heutige Tag war so entspannt, dass wir uns richtig vom vielen Programm der letzten tage erholen konnten. Trotz allem hatten wir immer etwas zu tun.
Hier in Kamerun ist es üblich, dass die Kinder am Weihnachtstag von einem Haus zum anderen gehen und Süßigkeiten und Chin Chin essen. Und so hatte wir plötzlich circa 20 Kinder vor unserem Haus stehen - groß und klein - und haben zusammen gesungen („We wish you a Merry Christmas…“), sodass es bestimmt jetzt die ganze Nachbarschaft mitbekommen hat. Und dann war unser Plätzchenteller - eher unsere Plätzchenpfanne, die schien uns geeigneter zu sein - in 30 Sekunden leer. Das konnte ich rational eigentlich nicht nachvollziehen… Tja, das ist wohl ein Geheimnis von Weihnachten.
Chin Chin von Therese
Nachdem die Kids weiter gezogen waren, bekamen wir dann noch von einem Jungen in etwa unserem Alter aus der Nachbarschaft Besuch. Wir haben superlange und schön erzählt und uns alle gut kennengelernt. Diese Besuchstradition an Weihnachten ist klasse - man weiß nie genau, wie man diesen Tag verbringen wird, aber am Ende ist es wunderschön gewesen.

Barry kommt uns besuchen ... yeah! ;-)
















Für Morgen, den 26.12. haben wir geplant am Morgen unsere Nachbarschaft zu erkunden, unseren Freunden und Nachbarn Plätzchen zu bringen und dann unten an Squares weitere Freunde zu besuchen. Mal sehen, was so passieren wird, und wo wir den Frieden Gottes morgen finden dürfen…denn die Welt ist gerade wirklich voll, von Zipfeln der himmlischen Herrlichkeit.

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Merry Christmas to all of you :-) This Christmas was different from all I ever had before.
On the 24th Flora invited us for a Thanksgiving mass of her family in the morning. During the celebration we witnessed how a chicken was slaughtered and prepared for eating.
In the evening we went to mass in Bamkika'ay and had our own Christmas dinner with CHEESE :D...
It was really good. The next day a lot of children from the neighbourhood visited us and ate our Plätzchen - we could save a few. Barry visited us and we enjoyed our time together. We also went to see Therese's family and saw how they made Chin Chin and how they celebrate their Christmas in general.

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