Dienstag, 20. Februar 2018

Francophon - Anglophon ... und wir in der Durchreise

17.12. - 20.12.2017

Breaktime - das ist Makenéné :-)
Endlich war es soweit, mein Vater machte sich auf den Weg, Christina und mich in Kamerun zu besuchen und einen kleinen Eindruck zu bekommen, wie wir hier so leben und arbeiten.
Darauf hatte ich mich schon so, so lange gefreut - die Möglichkeit einem Familienmitglied mein Leben hier zeigen zu können und somit für immer jemanden zu haben, der dieses Teil meiner Entwicklung gewiss gut nachvollziehen kann.
Also machten wir (Christina, Christa, Philipp und ich) uns am Sonntagmorgen, um pünktlich 4:00 Uhr auf dem Weg nach Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Unser Fahrer holte uns dann morgens früh (nachts) mit Father Franklins Auto ab. Nach kurzer Pannenbehebung des Wagens ging es dann weiter zu Philip, dem anderen Reverse-Freiwilligen, der letztes Jahr gemeinsam mit Christa in Deutschland war. Zu fünft im Auto machten wir uns auf die fast 11stündige Reise.
In Makenéné, einer kleinen Stadt die allgemein als Rastplatz für Reisende benutzt wird, machten wir eine Pause und genossen das leckere Essen auf dem Markt. Das Wiedersehen mit Christa und Philip war so toll und wir genossen die gemeinsame Zeit in vollen Zügen. Da jetzt jeder von uns vieren das Leben im jeweils anderen Heimatland ganz gut kennt, haben wir in gewisser Weise die gleiche Grundlage zum diskutieren und reflektieren, was jegliche Themen total spannend macht.
In Yaoundé angekommen durfte ich meine Französisch Skills mal wieder erproben, denn die Stadt liegt im francophonen Teil Kameruns.
Während einer im Flugzeug sitzt...
...schauen sich andere schon mal die Basilika an.




















Wir besuchten eine Basilika, die in der Nachbarschaft zu dem Ort liegt, an dem wir wohnten. Besonders die afrikanischen Mosaikbilder der Sakramente auf der Außenseite der Basilika and ich wunderschön und wirklich interessant.
Im Anschluss besuchten wir gemeinsam eine Dame, die Christa und Philip vor einem Jahr tatkräftig bei ihrer Visa-Bewerbung unterstützt hatte. Die beiden bedankten sich bei der Familie und wurden herzlich willkommen geheißen.
Und dann ging es los zum Flughafen und wir warteten auf meinen Papa. Und das dauerte ewig, bis ich mir irgendwann wirklich Sorgen machte. Als dann auch noch eine Servicekraft des Flughafens panisch auf mich losrannte und nach meinem Namen fragt, war ich wirklich fertig. aber schließlich gab es nur ein Missverständnis und mein Vater wartete drinnen auf uns, während man uns allerdings nicht durch die Absperrung gehen ließ.
Christa und ich hatten versucht mit dem Mann an der Absperrung zu reden, doch nachdem Christa ihn in Englisch angesprochen hatte, lachte er nur und meinte auf französisch, dass sie noch jung sei und doch lieber französisch lernen sollte, wenn sie ihm etwas zu sagen hätte. Anschließend habe ich es noch einmal in französisch versucht, doch auch über mich wurde dann nur noch gelacht und irgendwann haben wir uns dann verzweifelt und enttäuscht zurück gezogen.
Das war das erste Mal, dass ich hautnah zu spüren bekam, was es heißt eine anglophone Kamerunerin in einer francophonen Stadt zu sein. Ziemlich traurig, wenn man bedenkt, dass dieses Land eigentlich bilingual sein sollte und man somit überall (vor allem an öffentliche Plätzen) mit beiden Sprachen respektiert sein sollte.Trotzdem wäre es falsch zu sagen, dass sich keiner im francophonen Teil bemüht hätte uns zu verstehen. Wir haben viele freundliche Leute getroffen, die auch in Englisch mit uns kommuniziert haben, oder unsere Bemühungen auf französisch zu erzählen, sehr schätzten.
Im politischen Kontext bekamen wir allerdings auch zu spüren, wie plötzlich jede Menge WhatsApp Nachrichten unsere Handys erreichten, und das ohne jedwelige Umgehung. Normalerweise ist das für uns (im anglophonen Teil) nicht möglich.

Endlich :-) 
Gemeinsam mit Papa fuhren wir zurück in unsere Unterkunft und es gab so viel zu erzählen, dass es noch eine Weile dauerte, bis wir alle schließlich einschliefen.







Das mag eventuell für euch nichts besnderes sein,
aber dieses Bad ist so supergut ausgestattet,
dass wir sogar warm duschen konnten ;-) 




Ungewohnter Anblick: mehrere Hochhäuser auf einem Fleck





















Nochmal eine Pause (Yaoundé - Foumban)




Am nächsten Morgen besuchten Christina, Papa und ich noch einmal die Basilika und den nahegelegenen Friedhof. Anschließend ging es dann mit dem Auto die halbe Strecke zurück Richtung Kumbo - nach Foumban. Dort fanden wir ein sehr hübsches Hotel in dem wir die nächsten beiden Nächte verbringen wollten. Ein leckeres Essen fanden wir im Hotelrestaurante und planten schon mal für den nächsten Morgen.
Da besuchten wir nämlich das Palastmuseum des Fon der Bamoun - dem ansäßigen traditionellen Stamm in Foumban. Es war super spannend und uns wurde auf englisch so viel Interessantes erklärt. Wir konnten auch viele Fragen stellen und über bestimmte Eigenheiten und Besonderheiten dieser Dynastie austauschen. Das Volk der Bamoun ist mit dem Banso’ Volk (in in Kumbo) geschwisterlich verbunden, da der Legende nach, die Gründer(in) aus der gleichen Familie stammen. Es gibt noch ein weiterer „Geschwister Stamm“, mit dem wir allerdings bis jetzt kaum etwas zu tun hatten.
Der Markt in Foumban
Neben dem Museum selbst wurde uns noch eine sehr alte und sehr laute, bzw. weit klingende Trommel des Fons gezeigt, die von vier Männern beidhändig gleichzeitig gespielt wird und die Menschen zu besonderen Anlässen zum Palast ruft. Außerdem sehen wir jede Menge Kunsthandwerk auf dem Markt und wurden sogar in das Stadtviertel geführt, wo die kleinen und großen kamerunischen Figuren und Kunstwerke allesamt als Unikate hergestellt werden. Am Nachmittag schlenderten wir über den Markt, aßen „echtes“ Brötchen :D und genossen die bunte Atmosphäre. Abends aßen wir von einer Straßenküche Eier mit frittierten Plantains und gebratenen Fisch - super lecker, fand vor allem mein Papa :-)

Am Mittwoch morgen ging es sehr früh zurück nach Kumbo, sodass wir uns schon am frühen Mittag wieder häuslich hier oben einrichten konnten. Jede Menge Päckchen waren in den Koffern meines Vaters verstaut, die an jede Menge Leute verteilt werden sollten.. unter anderen an eine Sister aus Romajay, die dann direkt an diesem Tag noch vorbei kam und uns ins Konvent zum Besuch einlud. Auch die Nachbarn haben wir begrüßt und uns wieder richtig Zuhause gefühlt.
Ich muss schon sagen, der Trip nach Yaoundé war toll und Foumban ist wirklich sehenswert…
aber Kumbo ist mein Zuhause und so fühlt es sich auch einfach an.





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With Christa, Philipp, Christina and the driver of Father Franklines car I made my way to Yaoundé to fetch my dad at the airport. Within our travel we got to know Makenéné - a big market where nearly all buses and cars stopp for a break, circa halfway from Bamenda to Yaoundé. Everything went well, after some complications with some gateguards at the airport. However, finally we enjoyed our trip to Foumban on the next day and reached Kumbo on Wednesday. We were welcomed so warmly by our neighbours that it took nearly no time until my dad and we felt comfortable again here in our house in Kumbo.




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