Sonntag, 23. Juli 2017

Über den Wolken...

17.07.2017

Ich weiß nicht welche Startbahn und so weiter, deswegen kann ich das Lied hier eigentlich nicht so gut einbauen, aber trotzdem war es ein total tolles Gefühl über den Wolken zu sein. Mit Kaugummi und weiteren präventiven Maßnahmen für komplettes Wohlbefinden ausgerüstet ging es mit einem Flugzeug der Linie Turkish Airlines in die Luft - ich durfte am Fenster sitzen 😊.
Es gab einen sehr entscheidenden Schockmoment als Christina und ich im Flugzeug saßen und plötzlich wirklich bemerkten, dass es kein zurück gibt und wir gerade auf dem Weg nach Afrika sind und dort für ein Jahr bleiben werden. Aber es war eher freudige Aufregung als schockierende Starre.
Die drei Stunden Flugzeit nach Istanbul gingen ziemlich schnell vorbei, es gab was zu essen und viel zu schauen - an alle die es noch nicht wissen, meine Flugerfahrungen halten sich bisher noch in Grenzen, deswegen ist es jedes Mal ein richtiges Abenteuer für mich und alle, die mich während dem Flug ertragen müssen.

...muss die Freiheit wohl grenzenlos sein :-)



In Istanbul angekommen wurde erstmals klar, dass wir jetzt erstmal handytechnisch nicht mehr errreichbar in einem fremden Land mit einer fremden Sprache angekommen sind. Und übrigens auch mit einer Stunde Zeitverschiebung - das hat mich die nächsten Tage noch einigermaßen oft verwirrt.

Weiter ging es dann nach circa zwei Stunden Aufenthalt mit einem anderen Flieger nach Duala. Sieben Stunden Flug - sowas hab ich noch nie erlebt. Aber wir hatten eine super nette Sitznachbarin, die aus Duala stammt und seit einigen Jahren in Deutschland studiert. So kennt sie beide Lebensarten ziemlich gut und konnte uns schon einige Tipps geben (***die leckeren Kreppelähnlichen Teile, die uns empfohlen wurden haben wir inzwischen probiert - sind super, danke dafür :-).

Ein richtiges Highlight war es für mich kurz vor Sonnenuntergang aus dem Fenster zu schauen: Das erste Mal in meinem Leben habe ich eine Wüste gesehen. Von oben. Die Sahara. Und die hat gar nicht mehr aufgehört. Obwohl Geschichten von Wüsten oft gefährlich klingen, und das zurecht, war der Anblick so unglaublich beeindruckend und schön, dass ich kaum Worte dafür fand. Trotz allem wäre ich niemals gerne alleine dort unten gewesen.


Nach einem dreiviertel Film, einem zweiten, sehr ähnlichem Essen wie am Mittag und super Unterhaltungen kamen wir schließlich gegen 23:30 Uhr in Duala am Flughafen an. Es regnete, und zwar so, wie ich es vorher in Deutschland noch nie erlebt. Bis November ist hier noch Regenzeit.
Gerade als wir vergeblich auf unser Gepäck warteten, sahen wir zwei Mädchen uns zuwinken - unsere Vorgängerinnen Elinor und Charlotte, die uns mit Father Franklin (unser Mentor) abholen wollten. 
Unser Gepäck ließ dann doch noch auf sich warten, genauer gesagt bis Mittwoch Nacht. Eine gute Gelegenheit für uns herauszufinden, dass man mit den aktuell getragenen Klamotten, einer guten Gesprächspartnerin und einer Gitarre auch ein paar Tage ganz gut überlebt. 
Erstmal ging es aber mit dem Auto und dem Fahrer Brain (echter Name, er hat uns seinen Pass gezeigt:-) durch Duala zum Gästehaus der Kathedrale. Zum Verkehr schreibe ich nochmal extra was - das ist so krass, dass ich das gerne gesondert beleuchten würde.
Bei einem abendlichen Schluck Wasser, wir sind dort das erste Mal mit Wasserreinigungstabletten in Kontakt gekommen, erzählten uns Charlotte und Elinor schonmal ein paar Sachen über Kumbo und ihr Leben im letzten Jahr. Wir waren allerdings alle so müde, dass wir schon bald in unsere Zimmer gingen und schnell einschliefen.



 In den nächste Tagen teilte ich mir mit Christina ein Zimmer mit einem Bett, einem Kissen und einer Decke (da hatte ich zum Glück noch einen Schal dabei) und das alles natürlich unter einem Moskitonetz. Duala ist ein dunkelrotes Malariagebiet, und auf Anraten der ehemaligen Freiwilligen beschlossen wir dann doch noch Malariaprophylaxe zu nehmen und das Mückenspray zu unserem ersten, besten, materiellen Freund erklärten.
Das war der Tag, an dem meine Zeit in Kamerun richtig begann. Es dauerte aber noch lange, bis ich angekommen war.



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