So sieht's in der Nähe unserers Häusschens aus. |
Meine Arbeit im Waisenhaus macht mir immernoch sehr viel Spaß, die Kinder sind super aufgeweckt, manchmal echt frech aber trotzdem wirklich toll. Auch die Caretakerinnen und meine Chefin sind interessante und freundliche Menschen. Beim Unterrichten der Kinder morgens kommt es schon ab und zu mal vor, dass meine Nerven sehr strapaziert werden, wenn ich neben den fünf 4-5 Jährigen, die ich unterrichten soll, auch noch 7 Zweijährige im gleichen Raum zu beaufsichtigen habe. Meistens helfen mir die anderen Caretakerinnen aber bestmöglich dabei, die Kinder zu beschäftigen und nach ihnen zu sehen. Die angewandte Pädagogik ist etwas, an das ich mich bis jetzt noch nicht gewöhnt habe und oft hoffe ich auch darauf, dass ich mich niemals daran gewöhnen werde. Mir fällt es schwer die Prinzipien der sehr physisch geprägte Erziehung zu verstehen, aber ich kann durch diese Erfahrung viel reflektieren und lernen.
Herzlich Willkommen im afrikanischen Auenland :-) |
Eine Entdeckung habe ich schon bei unseren Nachbarskindern machen dürfen: Ein Instrument ist etwas sehr besonderes hier. Viele der Kinder hatten noch nie zuvor eine Gitarre oder Geige (Christina hat ja ihre Geige dabei) gesehen. Sie wissen oft nicht wie man die Instrumente spielt oder gar, wie sie klingen können. Ich liebe es, anderen Menschen - besonders Kindern - ein für sie neues Instrument zeigen zu können. Die Konzentration und Ruhe, die manche der Kinder hier aufbringen um die Saiten zu "streicheln" und das Strahlen der Gesichter das selbsterzeugten Tönen folgt, beeindruckt mich sehr und macht mich wirklich glücklich.
Nachmittags waren Christina und ich dann bei Father Olliver im Bishofshaus um unser Verpflegungsgeld für den nächsten Monat abzuholen. Da wir einige Zeit im Empfangsbereich warten mussten und die dafür zuständige junge Sister sehr interessiert an meiner Gitarre war, wurde aus der Wartezeit eine spontane Jam-Session. Ein Father, der ebenfalls etwas im Bischofshaus abholen wollte, grub dann auch sein Musikwissen aus und unterhielt uns alle mit wunderschöner Musik - vor allem da ich das Lied von Zuhause in Deutschland kenne...
Pastoral Center Kumbo - kirchliches Seminarhaus |
Jesus Christ, You are my life,
halleluja, halleluja,
Jesus Christ, You are my life,
you are my life, halleluja...
und
...gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt, suchet zu erst Gottes Weite, und alles andere wird euch dann zu geschenkt, hallelluja, halleluja...
Und dann haben wir schließlich auch das erste Mal Geld erhalten, von dem wir uns unser Essen und Leben finanzieren - in Erinnerung bleibt aber vor allem der lustige Nachmittag mit der Musik im Bischofshaus.
Und täglich grüßt die unberechenbare Kuh... |
Am Samstag nachmittag besuchten Christina und ich die Chorprobe des Jugendchors der Kathedrale. Die Jungs und Mädels proben hier zur Zeit jeden Tag, außer an Sonn- und Ghost town-Tagen. Und dementsprechend gut war auch die anderthalbstündige Probe an diesem Tag - manchmal muss man für einen solchen Musikgenuss viel, viel Geld bezahlen. Manchmal hat man auch einfach Glück :-)
Der Sonntag hielt ebenfalls eine sehr interessante Erfahrung für uns bereit: Das KYDEP (Kumbo Youth Development and Environmental Protection) Treffen.
Klee - uns gibt's auf der ganzen Welt :-) |
An diesem Nachmittag war wunderschnes Wetter und ich habe mich alleine auf einen längeren Spaziergang gemacht. Außer die fiesen Ameisenstiche, die ich dabei ertragen musste, bleiben mir diese Stunden als absolute Sonnenstunden in Erinnerung :-) In vielerlei Weise...kann man auf den Fotos sehen...
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After the weekly ghost town Monday I passed the week in a "normal way". On Thursday I went to work with my guitar. The children and the caretakers in the orphanage enjoyed the songs I brought for them and they showed me the songs they sang usually together when visitors are coming.
Until now, I experienced a lot of times when I really enjoyed to show some people - especially children - a new instrument. The concentration and fun they have while treating it carefully and listening to their self-made sound. After work, Christina and I went to the bishops house to fetch our food and living money for the next month. The sister, sitting in front of the offices to welcome the visitors, was very curious about my guitar. Finally, we had a nice jam-session with her and another father who came as well to look for something in the offices.
On Friday I didn't go to work because a "peaceful march for Independence" was going to take place down in town. Later on, we recognized that this "peaceful march" was not as peaceful as it was meant to be. Unfortunately, the were gunshots and teargas in Tobin, the administrative quarter of Kumbo.
Even the ground is beautiful in this light |
This Sunday, we were invited to a meeting of a group called KYDEP (Kumbo Youth Development and Environmental Protection). The organization was formed by Berry and some of his friends with the aim of raising attention to the protection of the environment and human rights. The meeting took place in a very serious and disciplined way and it became obvious to us, that those people sitting in the room with us, were really motivated to change something in their environment. For Christina, Luise (who took part in the meeting as well) and me, it was very important not to be seen as "Whites" but as ourselves. I don't like the feeling to be seen as someone special, because actually, we are all the same - maybe just with a different shade of brown as a skin color.
Unfortunately, we won't be able to take part in every action of this group, because firstly, we are members of a different organization who brought us to this country. This is the organization we already joined and have to do a lot of things in. But anyway, at the end of the day, I was sure that the Ideas of those youths attending this meeting could lead to a real change and could set a starting point to a further development.
These photos were taken in the afternoon of this day...real sun hours :-)
Panorama photo of our wonderful Trampelpfad |