Unseren ersten Mittwoch in Kumbo begannen wir nach dem Frühstück mit dem Lamnso'-Sprachkurs.
Insgesamt haben wir - dafür dass wir nur 2 Wochen Unterricht hatten - relativ viel gelernt, finde ich. "Gelernt" ist vielleicht etwas übertrieben. Unser Lehrer gab sich wirklich total Mühe uns mit Humor und viel Geduld die Grundlagen der Sprache, sowie wichtige Sätze und Ausdrücke, die wir in unserem Alltag gut gebrauchen können, beizubringen. Leider haben wir, wie bereits erwähnt, sehr wenig Strom und daher auch nach Sonnenuntergang (täglich um 18:30 Uhr) kein Licht mehr im Haus. Gut, wir haben unsere Taschenlampen und Kerzen, und so ist das Leben abends manchmal (mit einer Tasse Tee oder heiße Zitrone) auch einfach echt gemütlich. Nur zum richtigen "Lernen" fehlt dann oft die Motivation. Insgesamt waren wir aber immer neugierig und ich denke, dass hat unser Lehrer auch genossen. Vielleicht können wir ja auch nach dem Abschluss des Lamnso'-Kurses noch etwas mit den Materialien, die wir bis dahin erhalten haben, weiter lernen.
Unser Klassenzimmer |
Wir kamen eine halbe Stunde nach offiziellem Beginn der Veranstaltung, die international im Fernsehen ausgestrahlt werden sollte. Flora und ihre Familie waren, wie viele andere Künstler und sogar die Jury, noch nicht da. Nach zwei Stunden wurden dann die ersten Ansagen gemacht und es ging tatsächlich los. Nach zwei Stunden. Und keiner war gestresst. Da sage nochmal einer, ich wäre mit meiner Zeitrechnung zu spät ;-) Nein, das war wirklich sehr, sehr seltsam für uns. Aber an diesem Tag wurde uns auch wieder klar, dass es keinen Sinn macht, deutsche Vorgänge mit kamerunischen zu vergleichen - denn die Prioritäten und Einstellungen der Menschen sind oft einfach sehr verschieden.
Leider konnten wir nur die ersten paar Nummern der Talentshow mitbekommen (zum Glück konnten wir Flora ihr eigenes Lied performen sehen), denn wir hatten uns am Nachmittag mit Berry und Victor, einer der spanischen Freiwilligen, verabredet um gemeinsam auf den Markt zu gehen. Eigentlich besteht hier immer die Möglichkeit, Obst und Gemüse und das meiste andere Zeug, was man zum Leben so braucht, zu kaufen. Aber einmal in der Nso' Woche ist "Kaavi" - großer Markttag.
In einem Stadtteil namens Mbve bekommt man dann alles, was das Herz begehrt: Schuhe, Zahnbürsten, Brot, Obst, Gemüse, Haargummis, Einzelteile einer Kuh, jegliche Art von Nüssen, Gewürzen, Seifen, Stoffen, ... Christina und ich waren so unglaublich froh, dass die beiden Jungs uns mitgenommen haben und uns beim ersten Markterkunden so gut unterstützten. Auf dem Markt kann man aber echt auch Spaß haben, ohne direkt etwas zu kaufen. So unterhielten wir uns (mehr oder weniger auf Englisch) mit einem Händler von traditionellen Kunsthandwerksstücken, einer Bäuerin, die uns Gari (das war bestimmt eine Getreideart) probieren ließ und einem Chico-Verkäufer (Chico ist eine Frucht, die man oben aufbeißt und dann aussaugt, ich finde sie schmeckt ein bisschen nach Johannisbeere). Dabei kamen alle möglichen Gesprächsthemen - von Lamnso' Unterricht bis Kolonialisierung - zur Sprache.
Berry brachte uns bei dieser Gelegenheit das Handeln bei, denn das ist hier schon an einigen Ständen sehr wichtig. Es kostet uns immernoch etwas Überwindung und Konzentration, schnell über den vorgeschlagenen Preis nachzudenken und mit den Händlern zu kommunizieren, aber Berry gab sich größte Mühe und so kamen wir in kleinen Schritten voran.
Auf dem Rückweg von Mbve nach Squares genossen wir die regenfreien Minuten. Und dann ging es müde und hungrig zu Edwin in den Coffeeshop, wo wir an diesem Abend Pizza essen wollten. Es war wirklich, wirklich lecker und auch wenn das Essen hier unglaublich und echt gut ist, genoss ich die paar Gramm Käse, die sich auf der Pizza befanden sehr. Käse habe ich hier bisher sonst noch nicht gesehen. Und den vermisse ich leider doch etwas.
Kreative Aufgabe: Bitte stellt euch hier ganz viele Sterne vor - es lohnt sich:-) ***die wollten nicht mit aufs Foto*** |
Schließlich sicher zu Hause angekommen, genossen wir unseren abendlichen Tee und fielen müde und glücklich ins Bett.
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Our first Wednesday morning started with the lamnso' class after our daily breakfast. I think, even if we had only two weeks of lessons, our teacher tried to give us a lot of information and basic knowledge. It was kind of hard to learn at home, because - since we arrived in this place - we had not got electricity for more than 6 hours all days together. And learning just with candlelight and our flashlights is sometimes really hard and our motivation was lacking. But we tried not to encourage or disappoint our teacher and hopefully, we might go on with our studies after finishing the course.
In the afternoon we visited the Holiday Talentshow, Flora told us the day before. After waiting for more than 2 hours, the show finally started and we began to understand the Cameroonian time system. Unfortunately, we could just see the first part of the show, because we wanted to meet Berry and Victor, one of the Spanish volunteers, this day. Together we went to the marketplace (it was Marketday = in Lamnso' that means "Kaavi") and discovered any kind of fruit (e.g. Chico), vegetable, Gari (until now I didn't really understand what that is, but I think it might be a kind of cereal), traditional art and chairs, ... Christina and I were so lucky that our friends showed us the market place because we surely would have got lost. Berry also tried to explain to us how to bargain a price.
Until now it isn't easy for us, but we try to practice and make the best out of it.
Edwin's Pizza |
On our way home we said good night to Berry and Victor tried to explain us the secrets of the impressive, African (for us unexplainable) star constellations. It is unbelievable, how different the sky at night seems to be here from our night sky in Europe - completely new, but as impressing. However, in the end, it is still the
same sky that is above us *****
After arriving safely in our place, we went to bed tiredly and happy.
Schade, dass ich Dir keinen Käse schicken kann; oder schöne Bratkartoffeln mit Käse und Schnittlauch machen kann. Nächstes Jahr wieder. Oma Ria geht es erstaunlich gut bei mir.
AntwortenLöschenGestern Abend haben wir gemeinsam telefoniert und dabei zufällig eine partielle Mondfinsternis gesehen. Wenn es bei dir nicht geregnet hätte, dann hättest du sie ja auch gesehen. Denn wir haben ja eine Zeit und nur einen Mond ;-)
AntwortenLöschenEcht, es gibt gar keinen Käse dort... aber Milch - zumindest die der Ziegen - gibt es doch schon, oder?
Oh ja, das ist ein schöner Gedanke - eine Zeit und einen Mond :-)
AntwortenLöschenhab euch lieb <3
Naja, es gibt zwar jede Menge Ziegen, aber da vieler Menschen hier keinen Kühlschrank haben und nicht an Milch gewohnt sind, wird fast keine Milch getrunken. Es gibt vor allem das Milchpulver.
Abr Edwin ist fleißig am experimentieren, mal sehen wann es dann auch Käse bei ihm zu kaufen gibt :-)